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Pinondi

Gründung der Kolonie 1988
Herkunft der Siedler: Kolonie "Riva Palacios"
Gemeindeleiter: Johann Buhler

Ansiedlung

Im Jahre 1988 zogen die ersten Siedler in die Kolonie "Pinondi". "Pinondi" ist eine Tochterkolonie der Kolonie "Riva Palacios". Da in der Mutterkolonie keine Landreserven mehr für die jungen Bauern vorhanden waren, wurde nach neuen Siedlungsmöglichkeiten gesucht. So wurde von der Gemeinde ein größeres Landstück ungefähr 30 Kilometer östlich von der kleinen Stadt "Charagua" entfernt gekauft. "Charagua" liegt 260 Kilometer südlich von Santa Cruz.


In dieser Region regnet es im Winter nicht.


Anfangs 1988 zog Familie David Hildebrandt als erste Siedlerfamilie in die Kolonie "Pinondi". Eine Reihe anderer Familien folgte bald nach.


Hausrat, Maschinen und Milchvieh wurde aus der Mutterkolonie mitgebracht. Gerodet wurde der Wald mit Raupenschleppern.

Schule

Schon im ersten Siedlungsjahr 1988 wurde eine Schule gebaut und der erste Unterricht begann. Als erster Schullehrer unterrichtete Isaak Günther ungefähr 25 Schulkinder.


Im Jahre 2007 waren in der Kolonie "Pinondi" 20 Schulen mit je einem Schullehrer und einer Gesamtschülerzahl von 465 Schülern.

Krankenpflege

Schon mit der ersten Siedlergruppe kam Frau Franz Neustädter aus der Mutterkolonie als Gesundheitsratgeberin mit in die Neusiedlung. Sonst fuhr man bei leichten Erkrankungen in das nahe gelegene Städtchen "Charagua" und bei schwierigen Krankheitsfällen in die Krankenhäuser nach Santa Cruz.


Im Jahre 2007 arbeitete Frau Greta Klassen als Hebamme und betrieb auch eine Apotheke.

Im Städtchen "Charagua" ist ein größeres Regierungskrankenhaus aufgebaut worden, wo Hilfe bei leichteren Krankheiten gesucht werden konnte.


Bei schweren Krankheitsfällen oder Unglücksfällen kann die Ambulanz aus dem Krankenhaus in "Charagua" gerufen werden, die dann die Patienten in die jeweiligen Krankenhäuser in Santa Cruz bringt.

Gemeindearbeit

Mit der ersten Siedlergruppe kamen die beiden Prediger Franz Wiebe und Kornelius Reimer mit in die neue Siedlung und übernahmen die geistliche Betreuung der Gemeinde.


Mit dem Ältestendienst bei den Abendmahlen, Taufe, Hochzeiten und Begräbnissen während der ersten Jahre diente erst der Älteste Bernhard Peters und später sein Nachfolger Johann Hamm aus der Mutterkolonie "Riva Palacios".


Im Jahre 1993 wurde dann Prediger Johann Buhler in der Kolonie "Pinondi" zum Ältesten gewählt und von dem Ältesten Johann Hamm aus "Riva Palacios" eingesegnet.


Ältester Johann Buhler leitete die Gemeinde "Pinondi" noch 2007 und ihm standen 8 Prediger und 1 Diakon in der Gemeindearbeit zur Seite.


Die ersten Gottesdienste in der Kolonie wurden gleich in der neu erbauten Schule abgehalten. In den Jahren 1991 bis 1992 wurde die erste Kirche gebaut und die Sonntagsgottesdienste konnten seitdem in der Kirche stattfinden.


Im November 2007 hatte die Kolonie "Pinondi" 4 Kirchen. In allen 4 Kirchen und auch in einer Schule wurden die Sonntagsgottesdienste abgehalten.

Wirtschaft

Bei der Ansiedlung wurde direkt mit Raupenschleppern gerodet. Die Landmaschinen und Ackergeräte wurden aus der Mutterkolonie "Riva Palacios" mitgebracht.


Während der ersten Jahre wurde Soja und Mais zum Verkauf angepflanzt. Sorghum wurde auch als Viehfutter angebaut. Nach etlichen trockenen Jahren, wo die Soja keine guten Ernten brachte wurde Mais und Baumwolle angepflanzt.


Nachdem es sich mit dem Regen wieder normalisiert hatte wurde dann neben Mais und Baumwolle auch wieder Soja und Sesam angepflanzt. Auch wurde noch viel Sorghum für das Viehfutter angepflanzt.


Die Milchkühe wurden von der Mutterkolonie mitgebracht und so wurde direkt mit der Milchproduktion begonnen. Schon im zweiten Siedlungsjahr 1989 wurde eine private Käserei eröffnet, die aber nach etlichen Jahren wieder zumachen musste.


Die Erfahrung lehrte die Siedler, dass man im Sommer Futterreserven für den Winter anlegen musste. Nachdem diese Vorsorge getroffen wurde, stieg die Milchproduktion stetig an.


Im November 2007 arbeiteten in der Kolonie "Pinondi" 9 Käsereien wo Käse hergestellt wurde. 7 von diesen Käsereien waren Privatkäsereien, 2 Käsereien arbeiteten auf kooperativsbasis.


Die große Molkereigesellschaft "PIL" würde gerne in der Kolonie "Pinondi" Milch abholen, doch meinen die Siedler, dass sie mit ihren eigenen Käsereien einen besseren Milchpreis an die Kolonie Bewohner auszahlen könnten.


Die Fleischproduktion ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Wenn die Ernteerträge gut sind, kommen die Einnahmen verstärkt aus der Landwirtschaft, wenn aber trockene Jahre kommen verlagert sich der Schwerpunkt auf die Viehwirtschaft.


Die Brunnen in der Altkolonie sind zwischen 40 und 235 Meter tief. Das Wasser steigt nicht sehr hoch und so muss bei dem tiefsten Brunnen das Wasser 200 Meter hochgepumpt werden. Die Brunnen liefern aber gutes Wasser.

(Informationen von Familie Julius Enns)

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