Entführungsversuch in der Kolonie Manitoba, Paraguay

Das Bild zeigt den Zeitpunkt der Entführung. Das Opfer befindet sich im weißen Auto

Ein mennonitischer Bauer aus der Kolonie Manitoba im Departement "San Pedro" wurde von zwei Männern entführt, die später bei seiner Frau Lösegeld für die Freilassung forderten. Als die Entführer von anderen Mennoniten verfolgt wurden, waren sie gezwungen, das Opfer freizulassen.

Die Entführung ereignete sich gestern (Montag) gegen 19:00 Uhr in der Kolonie.

Das Opfer Abram Wall Fröse, 36 Jahre alt, arbeitete auf dem Feld, als er auf seinem Handy einen Anruf von einem Paraguayer erhielt, der ihn fragte, ob hatte Mais zu verkaufen. Abram erklärte, dass er Maiskörner vorrätig habe und nannte dem angeblichen Kunden die Adresse seines Hauses.

Tatsächlich kam der mutmaßliche Käufer in einem weißen Toyota Premio zum genannten Haus, begleitet von einem weiteren Mann. Beide waren mit Pistolen bewaffnet.

Als Abram ihnen entgegenging, wurde er gewaltsam ergriffen und ins Auto geworfen. Die Entführung erfolgte vor den Augen seiner Frau und seiner beiden kleinen Kinder.

Polizeibeamte aus der Region Tacuatí

Im Bericht der Nationalpolizei heißt es: „Ein Nachbar bemerkte, was passiert war, und verfolgte das Fahrzeug der Entführer. Mit Unterstützung von Polizeibeamten wurde das Entführungsopfer etwa 13 Kilometer vom Tatort der Entführung entfernt gefunden. Abram gab an, dass er von seinen Entführern wieder freigelassen worden sei.

Mehrere Siedler der Kolonie organisierten eine Verfolgung des weißen Wagens und setzten die Täter somit unter Druck, den Entführten wieder frei zu lassen.

Noch während der Fahrt als sie ihn noch im Auto festhielten, riefen die Entführer die Frau des Entführten an und forderten sie auf, das Lösegeld bereitzulegen, nannten jedoch keinen Betrag. Durch die Lösegeldforderung ist der Tatbestand der Entführung erfüllt, wenn es auch nicht zur tatsächlichen Zahlung kam.

Die Polizei arbeitet derzeit daran, die Verantwortlichen zu identifizieren.

In der Gegend von Tacuatí und insbesondere in der mennonitischen Kolonie Manitoba kam es bereits zu mehreren Entführungen, die hauptsächlich von der Terrorgruppe Paraguayische Volksarmee (EPP) begangen wurden.