top of page

Karwoche 2025: Gethsemane und Golgatha 6/7

Aktualisiert: vor 22 Stunden

Matthäusevangelium 26, Verse 36 - 56

36 Da kommt Jesus mit ihnen zu einem Grundstück, das Gethsemane genannt wird. Und er spricht zu den Jüngern: Setzt euch hier hin, während ich weggehe und dort bete!

37 Und er nahm Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich; und er fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr.

38 Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir!

39 Und er ging ein wenig weiter, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!

40 Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde mit mir wachen?

41 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

42 Wiederum ging er zum zweiten Mal hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!

43 Und er kommt und findet sie wieder schlafend; denn die Augen waren ihnen schwer geworden.

44 Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum dritten Mal und sprach dieselben Worte.

45 Dann kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruht? Siehe, die Stunde ist nahe, und der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder ausgeliefert.

46 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe.

Die Gefangennahme Jesu

47 Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken, [gesandt] von den obersten Priestern und Ältesten des Volkes.

48 Der ihn aber verriet, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist’s, den ergreift!

49 Und sogleich trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi!, und küsste ihn.

50 Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und nahmen ihn fest.

51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.

52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Platz! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen!

53 Oder meinst du, ich könnte nicht jetzt meinen Vater bitten, und er würde mir mehr als zwölf Legionen Engel schicken?

54 Wie würden dann aber die Schriften erfüllt, dass es so kommen muss?

55 In jener Stunde sprach Jesus zu der Volksmenge: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken, um mich zu fangen! Täglich bin ich bei euch im Tempel gesessen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen.

56 Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. — Da verließen ihn alle Jünger und flohen.

Garten Gehsemane
Garten Gehsemane

Der Garten Gethsemane, auch Getsemani genannt, befindet sich am Westhang des Ölbergs in Jerusalem, östlich der Altstadt. Er ist ein biblischer Ort, an dem Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, wie in den Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas beschrieben. Der Name des Gartens leitet sich vom hebräischen Begriff "Gath-Schmanim" (Ölpresse) ab, da hier in biblischer Zeit Öl für die Tempelrituale gewonnen wurde.


Alte Olivenbäume im Garten Gethsemane
Alte Olivenbäume im Garten Gethsemane

Der Garten ist in zwei Grundstücke aufgeteilt. Ein ca. 50 Meter x 50 Meter großes Areal des Gartens liegt direkt nördlich der Kirche aller Nationen und ist für alle Besucher zugänglich. Das größere Areal des Gartens auf der anderen Straßenseite ist nur für Reisegruppen mit Feier der Messe oder Gottesdienstes zugänglich. Schon in biblischen Zeiten war dieses Gebiet mit Olivenbäumen bepflanzt. Die acht uralten Olivenbäume im Garten gelten als direkte Nachkömmlinge der Bäume aus der Zeit Jesu. Einige dieser Bäume wurden auf das 12. Jahrhundert datiert.


Im Jahr 1681 wurde der Garten von drei "Kroatischen Rittern des Heiligen Grabes" aufgekauft und später dem Franziskaner Orden geschenkt. Eine Tafel im Garten erinnert an dieses Ereignis. Die heute vorhandenen alten Ölbäume wurden wahrscheinlich im 12. Jahrhundert gepflanzt, aber ihr Alter ist umstritten. Eine Studie des Nationalen Forschungsrats Italiens aus dem Jahr 2012 fand heraus, dass mehrere Olivenbäume im Garten zu den ältesten der Wissenschaft gehören und auf die Jahre 1092, 1166 und 1198 n. Chr. datiert wurden.


Kirche der Nationen im Garten Gethsemane
Kirche der Nationen im Garten Gethsemane

Der Garten Gethsemane befindet sich neben der Kirche aller Nationen, die auf den Überresten einer byzantinischen Basilika aus dem 4. Jahrhundert und einer Kreuzfahrerkapelle aus dem 12. Jahrhundert errichtet wurde. Die Kirche wurde durch Spendengelder aus zwölf Ländern finanziert und 1924 fertiggestellt.

Felsen in der Kirche der Nationen auf welchem Jesus, der Überlieferung nach, im Gebet gerungen hat
Felsen in der Kirche der Nationen auf welchem Jesus, der Überlieferung nach, im Gebet gerungen hat

Die Säule "Des Verrates" stammt wahrscheinlich von der byzantinischen Kirche (ecclesia elegans) und markiert den Ort, an dem Judas Jesus verraten haben soll. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Säule um 14 Meter an die Außenmauer des franziskanischen Geländes versetzt. Dies geschah im Rahmen der Neugestaltung der heiligen Stätten. Die griechisch-orthodoxe Kirche erhob Anspruch auf das gesamte Gartengelände, was zu einem Rechtsstreit führte. Schließlich wurde die Säule an ihren jetzigen Standort gegenüber dem Eingang der russisch-orthodoxen Maria-Magdalena-Kirche verlegt.


Die Säule des Verrates erinnert an den Verrat den Judas mit dem er den Herrn Jesus den Feinden auslieferte
Die Säule des Verrates erinnert an den Verrat den Judas mit dem er den Herrn Jesus den Feinden auslieferte

Lukasevangelium 23, Verse 33 bis 49

33 Und als sie an den Ort kamen, den man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken.

34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber sein Gewand und warfen das Los [darüber].

35 Und das Volk stand da und sah zu. Und es spotteten auch die Obersten mit ihnen und sprachen: Andere hat er gerettet; er rette nun sich selbst, wenn er der Christus ist, der Auserwählte Gottes!

36 Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten und ihm Essig brachten

37 und sprachen: Bist du der König der Juden, so rette dich selbst!

38 Es stand aber auch eine Inschrift über ihm geschrieben in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: »Dieser ist der König der Juden«.

39 Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns!

40 Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist?

41 Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan!

42 Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst!

43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!


44 Es war aber um die sechste Stunde, und eine Finsternis kam über das ganze Land bis zur neunten Stunde.

45 Und die Sonne wurde verfinstert, und der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei.

46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er.

47 Als aber der Hauptmann sah, was geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!

48 Und die ganzen Scharen, die herbeigekommen waren zu diesem Schauspiel – als sie sahen, was geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten zurück.

49 Es standen aber alle, die ihn kannten, weit entfernt, auch die Frauen, die ihm von Galiläa her nachgefolgt waren; und sie sahen dies.


Stadtmodell des antiken Jerusalems, in der Bildmitte Golgatha, dahinter die Burg Antonia.
Stadtmodell des antiken Jerusalems, in der Bildmitte Golgatha, dahinter die Burg Antonia.

Golgota, auch Golgatha oder Golgota genannt, ist der Name einer Stätte außerhalb des antiken Jerusalems, an der Jesus von Nazaret laut den Evangelien gekreuzigt wurde. Der Name bedeutet "Ort des Schädels" und wird in den Evangelien von Markus, Matthäus und Johannes erwähnt. Die genaue Lage von Golgota ist nicht eindeutig geklärt, aber es wird angenommen, dass sich die Stätte nördlich der Altstadt von Jerusalem befand, möglicherweise an der Stelle der heutigen Grabeskirche.


Außenansicht von Südosten: große graue Kuppel über dem Grab (Rotunde), kleine graue Kuppel über dem Katholikon
Außenansicht von Südosten: große graue Kuppel über dem Grab (Rotunde), kleine graue Kuppel über dem Katholikon

Die Grabeskirche wurde im 4. Jahrhundert von Helena, der Mutter des Kaisers Konstantin, an dieser Stelle errichtet. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass das Gelände ursprünglich ein Steinbruch war. Der Hügel von Golgota war ein übermannshoher Fels, zu dem man auf Stufen hinaufstieg. Im Jahr 1986 wurde ein in den Fels geschlagener Ring entdeckt, der möglicherweise zur Befestigung eines Kreuzes diente.


Was bedeuten diese Ereignisse von damals für uns heute?


An Karfreitag gedenken wir in besonderer Weise an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Als Jesus nach dem Abendmahl mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane ging um dort zu beten, beginnt für Ihn ein schwerer Kampf. Das verzagte Beten unseres Herrn ist ein Zeugnis dessen. Da Jesus genau wusste, dass er die Sünden der Menschen, also deine und meine Sünden auf sich nehmen musste, und da er auch die Folgen von Sünde, die Trennung von Gott, genau einschätzen konnte, war Ihm sehr bange. Jesus Christus wusste ganz genau was es bedeuten würde, durch Sünde von Gott getrennt zu sein.


Wie ist bei uns Gläubigen heute die Einstellung zur Sünde und die daraus resultierende Trennung von Gott? Wird nicht oft die Sünde verharmlost und oft sogar als Freiheit dargestellt? Bekümmert uns die Tatsache, das geduldete Sünde uns von Gott trennt? Ist die Trennung von Gott für uns auch so schmerzlich wie damals für unseren Herrn? Oder haben wie uns an die Gottesferne gewöhnt, weil wir in unserem Leben "Sünden" zulassen?


Wenn Sünden in unserem Leben vorhanden sind, so dürfen wir im Glauben nach Golgatha gehen, wo Jesus vor fast 2.000 Jahren auch für unsere Schuld gestorben ist. Dort können wir Vergebung unserer Schuld erfahren und die gestörte Verbindung zu Gott wieder herstellen.


Möge der Herr uns in der Überprüfung unseres Lebens und der Zurechtstellung der Verbindung mit Gott segnen.


Quellen / weitere Informationen:

Comments


Mit dieser Internetseite möchten wir den internationalen Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung über Ländergrenzen hinweg fördern.

Wir laden alle Besucher herzlich ein, Feedback zu geben, Korrekturen vorzuschlagen oder eigene Beiträge einzureichen.

Bei Fragen, Kommentaren oder Anregungen können Sie uns gerne kontaktieren.


WhatsApp:
00598 98072033
Uruguay-98072033


info@mennoniten-weltweit.info

WhatsApp.webp
telegram-icon-6896828_640.png
Mennoniten: Arbeite und hoffe
bottom of page