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Kolonie "El Ombú"

Aktualisiert: 15. Juni


Am 27. Oktober 1948 kamen mennonitische Flüchtlinge aus Westpreußen und Galizien im Hafen von Montevideo an. Diese Flüchtlinge waren hauptsächlich Bauern die gerne wieder auf eigenem Land wirtschaften wollten. So wurde in der neuen Heimat ein geeignetes Grundstück gesucht.


So fand am 23. Mai 1949 in Montevideo eine Konferenzsitzung statt, wo der Landkauf beschlossen werden sollte. Zur Verfügung standen 2 Landstücke, eines in Departement "Tacuarembó" mit 1.100 Hektar und eines in "Rio Negro" mit 1.200 Hektar. Durch Abstimmung wurde das Landstück in "Rio Negro" bestimmt. Als Käufer wurden 5 Komitee-Mitglieder bestimmt, die das Landstück kaufen sollten und es später an die noch zu gründende Kooperative abzugeben. Die Käufer waren die Brüder: Hermann Dyck, Willy Dyck, Tobias Foth, Hermann Janzen und Heinrich Wall.


Am 04. Juni 1949 wurde bei dem Notar Rossi in Montevideo der Vorvertrag unterzeichnet, wo bereits 10% der Kaufsumme gezahlt werden mussten. Die Zahlung übernahm das MCC. Am 04. August sollte dann der Kaufvertrag unterzeichnet werden.


Am 17. April 1950, konnte dann nach längeren Verhandlungen das Landstück von 1.200 Hektar gekauft werden. Der Landkauf wurde vom MCC mit 20% des Kaufpreises unterstütz.


Nachdem nun das Land gekauft war, fuhr ein Vorkommando auf das neu erworbene Land um die Besiedlung vorzubereiten. Das Land wurde vermessen, es wurden Bäume für den Hausbau gefällt und die bestehenden Gebäude für Notunterkünfte vorbereitet. Schließlich wollten 60 - 70 Familien so schnell wie möglich in die neue Kolonie ziehen.


Für die Ansiedlung hatten sich 80 Familien und 15 Einzelpersonen gemeldet. Entsprechende der Arbeitskraft wurden die Parzellen verteilt.


Nachdem die Parzellen verteilt waren und die notwendigen Unterkünfte geschaffen waren, konnten die ersten Siedler anreisen. Als erstes kamen die Flüchtlinge die im Lager in Arapey untergebracht waren, später kamen die aus dem Lager in Colonia dazu.


Es setzte ein geschäftiges Treiben ein. Das Land musste bestellt werden, Unterkünfte mussten gebaut werden. Die ersten Häuser wurden aus Soden gebaut.


Am 23. September 1950 wurde dann die landwirtschaftliche Kooperative "las Flores de Rio Negro" (übersetzt "Die Blumen von Rio Negro") gegründet. Die Gründung der Kooperative war nötig, um das Kolonieland zu übernehmen und um die einzelnen Bauern besser unterstützen zu können.


Für die schulpflichtigen Kinder wurde sofort in den bestehenden Gebäuden ein Schulraum eingerichtet, sodass der Unterricht aufgenommen werden konnte. Unter der Flüchtlingen befand sich auch ein Lehrer, Bruno Fritz, der im Januar 1952 den Unterricht mit 72 Kindern begann. Der Unterricht erfolgte in zwei Gruppen und anfänglich nur in deutscher Sprache, später kam dann noch Spanisch dazu.


Im Laufe der Jahre wurde ein Gemeindehaus gebaut und ein Friedhof angelegt.


Auf dem Friedhof wurde ein Denkmal für die Toten in der fernen Heimat errichtet.


Heute leben in der Kolonie "El Ombú" etwa 70 Familien.


Informationen aus den Buch von Johannes Bergmann und von der Homepage von der Kolonie "El Ombú".

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