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Kolonie "Sommerfeld"

Aktualisiert: 27. Juli

Gründung 1968

Herkunft der Siedler: Mexiko



Ansiedlung

Im Juli 1968 kamen die ersten Familien in der Altkolonie "Sommerfeld" ungefähr 60 Kilometer südöstlich von Santa Cruz an. Diese Leute kamen aus der Kolonie Santa Clara in Mexiko. Die Gemeinde dort war eine Gemeinde von der Gruppe der Sommerfelder.


Der Hauptgrund für die Auswanderung von Mexiko nach Bolivien war die Landnot und die damit verbundene Armut vieler junger Familien die kein Land hatten.


So wurden Vorsteher Jakob D. Löwen und Isaak D. Penner auf Landsuche nach Bolivien geschickt. Diese besichtigten verschiedene Ländereien und fuhren dann in ihre Altgemeinde zurück, um zu berichten. Auf ihrer zweiten Reise nach Bolivien wurde dann das Land gekauft, wo heute noch die Kolonie "Sommerfeld" besteht.


Die Siedler kamen meistens in kleinen Gruppen von 4 bis 5 Familien mit ihrem wenigen Gepäck mit dem Flugzeug nach Bolivien. Zu der ersten Siedlergruppe gehörten die Familien Peter G. Penner, Isaak D. Penner, Jakob H. Löwen, Wilhelm Wiebe und Johann D. Penner. Bald kamen andere Gruppen dazu.


Die ersten Dörfer, die angelegt wurden, waren Campo 61 und Campo 62. Es wurde ab der Dorfnummer 60 angefangen, da in den benachbarten Kolonien "Riva Palacios" gleichzeitig mit der Dorfnummer 1 und in "Swift Current" mit der Dorfnummer 100 begonnen wurde.


Der Anfang war sehr schwer. da die Armut groß war und das unbekannte Klima den neuen Siedlern zu schaffen machte. Die Folge war, dass die hälfte der Familien zurück nach Mexiko wanderten.



Schule

In der neuen Kolonie wurde schon im ersten Jahr (1968) eine Schule gebaut. Der erste Schullehrer war Jakob H. Löwen, der mit ungefähr 15 Schulkindern in der kleinen Schule den Unterricht begann. 2007 hatte die Altkolonie "Sommerfeld" 6 Schulen mit je einem Schullehrer und 125 Schülern.


Krankenpflege

Von Mexiko kamen keine Krankenpfleger mit nach Bolivien. Anfangs fuhren die Sommerfelder in die benachbarte Altkolonie "Swift Current" zur Doktamummtji Frau Franz Banmann oder zu Omtji Peter Peters. Bald begann dann Frau Peter D. Penner und Frau Judith Wiebe als Hebammen zu arbeiten und seitdem haben sie eine Krankenbetreuung für leichte Fälle in der Kolonie. Bei schweren Krankheitsfällen in den ganz armen Familien halfen die Geschwister aus der benachbarten Rheinländer Altgemeinde aus der Altkolonie "Las Pavas" finanziell aus.


Heute gibt es in Sommerfeld eine kleine Klinik, wo Wöchnerinnen und andere Kranke auch interniert werden können. Dazu gibt es in der Klinik auch eine Apotheke (farmacia), wo Medikamente gekauft werden können. Die Krankenpflegearbeit in der Kolonie und Umgebung wird durch private Initiative von Einzelpersonen oder Familien getragen.


Bei schweren Krankheitsfällen werden die Kranken in die gut ausgestatteten Krankenhäuser in Santa Cruz gebracht.


Gemeinde

Bei der Auswanderung aus Mexiko kamen aus der Sommerfelder Altgemeinde keine bestätigten Prediger mit. Die Aussiedler hatten aber einen Brief von ihrem Ältesten Abram Friesen, wo der Älteste der Bergthaler Altgemeinde Johann Ginther gebeten wurde, gemeinsam mit seinen Predigern auch die Sommerfelder Altgemeinde zu betreuen. Diese wurde während der ersten zwei Jahre so gut wie möglich von den Geschwistern aus der Kolonie "Altbergthal" aus getan.


Im Jahr 1969 wurden dann die ersten zwei Prediger in Sommerfeld gewählt. Die Wahl fiel auf Jakob H. Löwen und Heinrich D. Voth.


Den Ältestendienst tat weiter Ältester Johann Ginther aus der Kolonie "Altbergthal". Dann wurde im Jahr 1979 Prediger Peter A. Wiebe, der 1975 als Prediger bestätigt wurde, zum Ältesten der Gemeinde in Sommerfeld gewählt und auch eingesegnet.


Ältester Peter Wiebe leitete noch 2007 die Sommerfelder Gemeinde. Ihm standen vier Prediger und ein Diakon zur Seite.


Die Gottesdienste wurden während der ersten Jahre in der Schule abgehalten. Ab 1975 wurde dann die erste Schule nur als Gottesdienstraum gebraucht.


Im Jahre 1986 wurde eine größere Kirche gebaut, die bis heute für die ganze Kolonie als Andachtsraum dient.


Seit 2014 gibt es in der Kolonie "Sommerfeld" eine weitere Gemeinde wo sich moderne Mennoniten zu Gottesdiensten treffen.


Wirtschaft

Die ersten Siedlerfamilien wohnten ungefähr einen Monat in Santa Cruz. Während dieser Zeit fuhren die arbeitsfähigen Personen auf das erworbene Land um mit Spaten und Beil kleine Stellen im Wald für den Häuserbau zu roden.


Als dann die ersten Familien in der Kolonie lebten, wurde mit Spaten und Beil etwas mehr Wald gerodet und Mais und Bohnen angepflanzt, die aber hauptsächlich für den Eigenbedarf verwendet wurden. Da die allermeisten Familien so arm waren, dass sie nicht mehr Land roden lassen konnten, musste Rat geschaffen werden. So kam es dahin, dass die Haupteinnahmen zum Überleben aus dem Holzverkauf kamen. Im Wald wurden Stämme gesägt und dann in die benachbarte Kolonie "Swift Current" zu einer Sägerei gebracht. Hier wurden die Stämme zu Brettern zersägt und anschließend in Santa Cruz verkauft.


Erst Ende der siebziger Jahre konnte mit angenommenen Raupenschleppern (Krüpa) etwas mehr Land gerodet werden, welches dann für den Ackerbau und für Viehweide genutzt wurde.


Heutzutage kommen die Einnahmen zu ungefähr gleichen Teilen aus der Landwirtschaft sowie der Viehzucht.


Angepflanzt wird Soja, Weizen, Sonnenblumen und Sorghum.


In der Viehwirtschaft steht die Milchproduktion an erster Stelle. Sommerfeld hat eine eigne Käserei, wo ein Teil der Milch aus der Kolonie verarbeitet wird. Die meiste Milch wird heute mit Kühlwagen von der großen Molkerei PIL in der Stadt Warnes abgeholt.


Mit der Zucht und dem Ausweiden von Schlachtvieh ist begonnen worden, es ist aber noch nicht so stark entwickelt.


Es gibt heute in der Kolonie gutbemittelte Familien. Auch haben die meisten Familien ihr eigenes Land, ihr eigenes Haus mit einfacher Inneneinrichtung und ihre Milchkühe. Trotzdem ist das Einkommen bei vielen sehr bescheiden. Es gibt auch Familien in der Kolonie, die kein Land haben.


Die Wasserversorgung geschieht über Brunnen. Die Brunnen haben eine Tiefe zwischen 30 und 60 Meter und liefern viel und sehr gutes Wasser. Das Wasser steigt im Rohr bis auf 8 bis 10 Meter nach oben.

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