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Neue mennonitische Kolonien im Osten Perus

Aktualisiert: 2. Feb. 2022


Peru

Der größte Teil der peruani­schen Bevölkerung hat wohl keine Ahnung, dass im östlichen Urwald des Landes plattdeutsch redende Mennoniten leben. In der Stadt Pucallpa sind wohl schon mehr, die die etwas anders ausse­hende Mennoniten angetroffen haben. Und in der Kleinstadt Tierra Blanca, weit im Osten des Landes – eigentlich nur per Wasser und Luft erreichbar – dort kennt man die Mennoniten schon eine Wei­le. Es ist ein kleines Zentrum, wo die Einwohner mehrerer neuen Mennonitenkolonien sich regelmäßig einfinden, um ihre Einkäufe zu machen.


Nicht weit ab von Tierra Blanca befinden sich drei neue Koloni­en von Mennoniten. Die Ansiedler kommen zum größten Teil aus Belize und Bolivien. Die Kolonien heißen Wanderland, La Provi­dencia und Österreich.


Joel Alejandro Vargas und seine Frau Maricela Diaz wohnen in Tierra Blanca. Sie haben dort ein kleines Geschäft, welches den Mennoniten mittlerweile auch bekannt ist. Er interessiert sich für das Leben der Mennoniten. Das ist auch der Grund, warum er die drei Kolonien in der Nähe schon alle besucht hat. Ein paar der Ko­lonien hat er sogar schon mehrere Male besucht. Aus Neugierde besuchte er sogar die Gottesdienste und ein paar Schulen und lernte seine Kunden und Freunde somit besser kennen. Ein paarmal ist er sogar zu Gast bei den mennonitischen Familien gewesen.


Im Gegenzug kommen die Mennoniten auch zu ihnen in Tierra Blanca. Zwar haben sie kein Restaurant, aber wenn die Mennoni­ten sich bei ihnen Essen bestellen, dann bereiten sie es gerne vor. Einmal hat man ihm sogar gebeten Bilder von ihrer Kolonie zu nehmen, die man dann an Regierungsbeamte schicken wollte. Für seine Dienste wird man ihm allgemein bezahlen.


Wie Joel erzählt, sind seine neuesten Kunden allgemein sehr dankbar, freundlich und zufrieden. Das Problem mit den „gleichen Namen“ hat er auch schon gemerkt. „Ich versuche mir die Namen zu merken, aber es ist schwierig, weil so viele den gleichen Vorna­men haben,“ sagt Joel lachend.


Die Mennoniten aus der Umgebung kommen mit unterschiedli­chen Verkehrsmitteln zur Ortschaft Tierra Blanca. Einige nehmen sich ein größeres Fahrzeug (allgemein ein Pickup) an, andere mie­ten sich ein Moto-Taxi (dieses sind dreirädrige Motorräder), noch andere kommen mit ihren Pferdewagen bis zur Ortschaft. In sol­chen Fällen lassen sie ihre Pferde oft auf der Weide eines bekann­ten Peruaners, während sie dann am Tag ihre Geschäfte nachgehen. Um in der Ortschaft herumzufahren, nehmen sie sich dann auch ein Moto-Taxi an.


Wie der MPOST im Gespräch mit Joel klar wurde, kennt er schon viele Mennoniten in den Kolonien. Er scheute nicht zurück, um uns mehr über seine Erfahrungen mit den Mennoniten zu erzäh­len. Dass es auf der Welt noch andere Mennoniten gibt, die nicht genau so leben wie er sie jetzt von den drei Kolonien kennt, wusste er jedoch nicht. Er war überrascht, als ich ihm erzählte, dass ich auch ein Mennonit bin und dass ich jedoch Internet und Strom im Haus habe und dazu noch Auto fahre.


Joel und seine Frau besitzen einen kleinen Lebensmittelladen in Tierra Blanca. Der Laden ist in den drei Kolonien mittlerweile ziemlich gut bekannt. Er bestellt auch gerne andere Sachen für die Kolonisten und scheut keine Mühe, wenn die Mennoniten mit be­sonderen Fragen und Wünschen aufkommen. Einen manchen hat er schon helfen können und das hat dazu beigetragen, dass er inzwi­schen schon wichtige Freundschaften geschlossen hat. „Die Men­noniten sind nicht nur meine Kunden, sondern inzwischen auch schon meine Freunde,“ sagt er.


Informationen "Mennoniten Post".



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