Karwoche 2025: Palmsonntag: Jesu Einzug in Jerusalem 1/7
- Klaus Klaassen
- vor 4 Tagen
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Aktualisiert: vor 20 Stunden

Evangelium nach Markus Kapitel 11, Verse 1 bis 11
1 Und als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage und Bethanien an den Ölberg kamen, sandte er zwei seiner Jünger
2 und sprach zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt, und sobald ihr dort hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her!
3 Und wenn jemand zu euch sagt: Warum tut ihr das?, so sprecht: Der Herr braucht es!, so wird er es sogleich hierher senden.
4 Sie aber gingen hin und fanden das Füllen angebunden an dem Tor draußen am Scheideweg und banden es los.
5 Und etliche der Umstehenden sprachen zu ihnen: Was macht ihr da, dass ihr das Füllen losbindet?
6 Sie aber redeten zu ihnen, wie Jesus befohlen hatte, und sie ließen es ihnen.
7 Und sie führten das Füllen zu Jesus und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf.
8 Da breiteten viele ihre Kleider aus auf dem Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.
9 Und die vorausgingen und die nachfolgten, riefen und sprachen: »Hosianna! Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!«[1]
10 Gepriesen sei das Reich unseres Vaters David, das kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
11 Und Jesus zog ein in Jerusalem und in den Tempel. Und nachdem er alles betrachtet hatte, ging er, da die Stunde schon vorgerückt war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien.

Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag, der an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert. Dort wollte Jesus mit seinen Jüngern das Passafest feiern. Auf einem Esel reitend kam er in die Stadt und erfüllte damit die Prophezeiung aus Sacharja Kapitel 9, Vers 9: Frohlocke sehr, du Tochter Zion; jauchze, du Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; ein Gerechter und ein Retter ist er, demütig und reitend auf einem Esel, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin.
Der Evangelist Lukas berichtet in seinem Evangelium in Kapitel 19 Verse 41 bis 44, dass Jesus, als er die Stadt Jerusalem sah, anfing zu weinen. Am Westhang des Ölbergs wird der Ort vermutet an dem sich diese Szene abgespielt haben soll. Hier wurde im Jahr 1955 eine Kapelle auf den Fundamenten einer byzantinischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert errichtet.

Durch ein Fenster hinter dem Altar der Kapelle fällt der Blick auf die Altstadt von Jerusalem in Richtung der Grabeskirche und den Felsendom, die beide fast auf gleicher Höhe liegen wie die Kapelle.

Mit großem Jubel wurde Jesus damals empfangen und als »Davidssohn« begrüßt. Auch heute noch erinnern viele Gläubige mit Palmprozessionen an den Einzug Jesu in Jerusalem. Die Prozession beginnt in Betfage am Ölberg und geht bis zur Anna-Kirche in der Altstadt von Jerusalem.

Die Prozession soll auch an die Menschen damals erinnern, die ihrer Verehrung Ausdruck verliehen, indem sie Zweige von den Bäumen und sogar ihre eigenen Kleider vor Jesus auf der Straße ausbreiteten, damit er wie auf einem Teppich darüber hinwegreiten konnte.
Die Hoffnung vieler Zeitgenossen Jesu war wohl, dass er das jüdische Volk – vielleicht sogar auch mit Gewalt – von den römischen Besatzern befreien würde. Doch seine Königsherrschaft verwirklichte sich in anderer Weise. Sein Weg führte ans Kreuz.
Wir wollen dieses Ereignis aber nicht nur geschichtlich betrachten, sondern auch überlegen was uns dieses Ereignis heute sagen möchte und wie wir es auch uns anwenden können.
Die Menschen damals haben Jesus, getrieben von einer falschen Vorstellung, zugejubelt und von Ihm erwartet, dass er ihnen irdischen Wohlstand und Stabilität bringen würde. Wie sieht es heute in unserem mennonitischen Volke aus? Jubeln wir Jesus auch zu und erwarten von Ihm irdische Segnungen, oder jubeln wir Ihn zu, als den Sohne Gottes der die ewige Errettung für uns vollbracht hat?
Wie würde Jesus heute bei uns reagieren, wenn er auf unser Leben blickt? Würde er auch, wie damals über Jerusalem, über unser Leben weinen? Wollen wir den heutigen Palmsonntag dazu nutzen uns aufrichtig vor dem Herrn zu prüfen.
Im Markusevangelium Kapitel 13 die Verse 32 bis 37 lesen wir folgende mahnende Worte des Herrn Jesus:
32 Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.
33 Habt acht, wacht und betet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.
34 Es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Knechten Vollmacht gab und jedem sein Werk, und dem Türhüter befahl, dass er wachen solle.
35 So wacht nun! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder zur Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen;
36 damit er nicht, wenn er unversehens kommt, euch schlafend findet.
37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wacht!
Möge der Herr unserem mennonitischen Volke gnädig sein und es segnen.
Quellen / Weitere Informationen:
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